Unser Zug überquerte die Grenze zwischen Bayern und Thüringen. Ein Schild erinnert an die Trennung von Deutschland. Die Teilung Deutschlands löste den wirtschaftlichen Niedergang Falkensteins aus. Vor der Teilung Deutschlands war Falkenstein Sitz der großen Brauerei „Bayerische Bierbrauerei Karl Schreider“ und eines bekannten Ausflugslokals. Durch die Grenzziehung wurde dieses Lokal berühmt, da der historische Grenzverlauf (der unter dem Lokal fließende Steinbach) quer durch die Küche ging. Im so genannten Bierdeckelabkommen von 3./4. Juli 1945 zwischen Sowjets und Amerikanern wurde die Umverteilung des Landes an der ehemals thüringisch-bayerischen Landesgrenze geregelt: Durch den geänderten Verlauf der Demarkationslinie kamen das gesamte Lokal und die Wirtschaftsgebäude der Brauerei Schreider in die amerikanische Besatzungszone und zur sowjetischen Besatzungszone ein Stück der alten Reichsstraße 85. 1967 versuchte die DDR vergeblich das sowjetisch-amerikanische Bierdeckelabkommen zu korrigieren. Der Betrieb der Brauerei wurde 1968 eingestellt, zum Abriss kam es in den 1980er Jahren. Am 12. November 1989 wurde der Schlagbaum der innerdeutschen Grenze bei Falkenstein entfernt und die Grenzsicherungsanlagen abgebaut.