Der FDt 45/46, genannt der "Fliegende Schlesier"!
Der Erfolg des Schnelltriebzuges 877 „Fliegender Hamburger“ und der daraus entwickelten Bauart „Hamburg“ führte bald zum Wunsch nach mehr Plätzen. Daraufhin wurde die Bauart „Leipzig“ als dreiteiliger Triebwagen entwickelt, der 139 Sitzplätze bot. Zusätzlich zur 2. Klasse gab es auch einen Abschnitt 3. Klasse. Die Züge mit den Nummern 153–154 erhielten eine hydraulische Kraftübertragung mit Strömungsgetrieben von Voith, während die Nummern 233 und 234 einen dieselelektrischen Antrieb erhielten. Mit den SVT 137 233 und 234 wurden zu Luftwiderstands-Messungen Versuchsfahrten der Versuchsabteilung für Lokomotiven des RAW Grunewald durchgeführt. Dabei erreichte einer der beiden Züge am 17. Februar 1936 eine Geschwindigkeit von 205 km/h, die bisher von keinem vergleichbaren Schienenfahrzeug erreicht worden war (vgl. Bild-Nr. 73350). Ab dem 15. Mai 1936 wurden Triebzüge dieser Bauart im damaligen schnellen FDt-Netz auf der Relation Berlin Stadtb – Breslau – Beuthen/OS eingesetzt. Sie legten diese Strecke fahrplanmäßig in nur 4:17 h zurück, die erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 109 km/h. Die Zugverbindung wurde auch unter dem Namen der „Fliegender Schlesier“ bekannt. Am 22. August 1939 wurde der Schnellverkehr der Deutschen Reichsbahn wegen der Kriegsvorbereitungen eingestellt. (1938) Foto: RVM
Zwischen Berlin Schlesischer Bahnhof und Breslau Hbf benutzte der Zug planmäßig die Strecke über Frankfurt (Oder) – Guben – Sagan – Liegnitz.
Das liest sich einfach, aber wo ist Sagan?
Dank Google finde ich den Ort schnell in Niederschlesien auf dem Weg von Forst/Lausitz nach Liegnitz. Hier konnten leicht 160 Km/Std. erreicht werden. Im Hintergrund sieht man eine relativ grosse Dampflok. Mein Kursbuch (von 1939) verzeichnet hier auf der Kursbuchstrecke 121 Berlin-Breslau zum Beispiel den D 35, Charlottenburg ab: 13.57 und Beuthen an 22.11. Das sind rund 8 Stunden und der SVT war vier Stunde schneller!